Eine Grasuntersaat in Getreide ist gemessen an ihren Vorteilen eine überschaubare, einfache und kostengünstige Maßnahme, die bei engen Fruchtfolgen eine interessante Alternative zu bestehenden Anbausystemen ist. Durch Untersaaten wird die Bodenfruchtbarkeit (Humus) erhalten und verbessert. Sie führen zu einer besseren Befahrbarkeit, einer guten Verwertung von organischen Düngern und können außerdem als Futter- oder Biomasselieferant dienen. Sofern die Auswahl der Gräserart in Verbindung mit Aussaattermin, Sorte und Saatstärke der Deckfrucht abgestimmt wurde, hat die Untersaat keinen negativen Einfluss auf den Ertrag der Deckfrucht, sie kann sie im Gegenteil positiv beeinflussen.
Einfluss der Artenwahl beim Getreide:
Einfluss der Sortenwahl beim Getreide
z. B. Winterweizen: Patras, Complice, Debian, Polarkap, Attribut, Champion
z. B. Wintergerste: Esprit, Sensation, Julia, Fascination
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Untersaat in Getreidebestände einzubringen.
Langsam wachsende Gräser, wie Rotschwingel oder Schafschwingel können ideal während oder kurz nach der Saat des Getreides im Herbst ausgebracht werden.
Die Frühjahrseinsaat ist bei schnell wachsenden Gräserarten (z. B. Deutsches oder Welsches Weidelgras) zu bevorzugen.
Grundsätzlich gilt:
Durch eine gezielte Sortenwahl wird die Untersaat begünstigt. Entscheidend ist hier der Lichteinfall, der durch die Bestandesdichte, durch die Blattstellung sowie Blattform des Getreides bestimmt wird.
Der Saattermin der Deckfrucht ist, wie oben schon erwähnt, ebenfalls sehr wichtig. Bei früh gedrillten, dichten Getreidebeständen wird eine Frühjahrsuntersaat schwierig.
Um die Konditionalität mit einfachen, aber effizienten Mittel umzusetzen, sind Untersaaten ideal, da sie zu den verschiedenen Auflagen flexibel anzuwenden sind.
GLÖZ 6: Bodenbedeckung in sensiblen Zeiten
Eine Untersaat im Getreide ist eine ideale, einfache Maßnahme, um den Boden nach der Ernte erosions- und auswaschungsreduzierend zu begrünen.
GLÖZ 7: Fruchtwechsel
Der Fruchtwechsel sieht vor, dass die Hauptkultur auf 33 % des Ackerlandes jährlich wechselt. Ein Teil des Fruchtwechsel kann durch eine Untersaat oder Zwischenfrucht erfüllt werden. In Getreidebeständen ist die Untersaat ideal, da so die Zwischenfruchtetablierung gesichert ist und keine zusätzlichen Arbeitsgänge erforderlich sind.