Folgende Tipps aus den letzen drei Praxisjahren helfen Ihnen beim erfolgreichen Anbau der Weißen Lupine.

  • Möglichst geringes Unkrautpotenzial des Ackers ist essentiell zur Etablierung (Mais als Vorfrucht ist gut geeignet, da er in der Regel einen sauberen Acker hinterlässt)
  • Welche Herbizide stehen mir zur Verfügung? Hinweise finden Sie hier.
  • Bei vorheriger Zwischenfrucht empfehlen wir eine sicher abfrierende Mischung zu wählen
  • Zwischenfrucht walzen bei Frost (zur Unterstützung des Rotteprozesses)
  • Sehr leichte Sandböden mit Ackerzahlen unter 25 in trockenen Regionen mit niedrigem Ertragspotenzial und Höhenlagen über 500 m (späte Ernte ab Oktober) sind nicht zu empfehlen

  • Auf Staunässe reagiert die Lupine empfindlich, diese fördert den Befall mit Auflauf- und Fußkrankheiten

  • Bei der Standortauswahl sollte beachtet werden, dass die Weiße Lupine schmackhaft für Wild und Tauben ist

  • Wir empfehlen eine Bodenuntersuchung, um eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen

  • Im November/Dezember sollten Sie Saatgut, Rhizobienpräparat und Herbizide bestellen

  • Für die Aussaat nur zertifiziertes Saatgut verwenden (Nachbau verboten, um die Toleranz auf Anthraknose aufrechtzuerhalten, Zertifiziertes Saatgut ist auf Anthraknose untersucht)

  • Saatgut sollte unmittelbar vor der Aussaat gleichmäßig mit einem Rhizobienpräparat für Lupinen geimpft werden
  • Nach Möglichkeit „falsches“ Saatbett schaffen, um Unkräuter zur Keimung zu bringen (Glyphosat oder flacher Grubberstrich)
  • Altverunkrautung sicher beseitigen
  • Aussaattermin nicht zu früh wählen (Ende März – Mitte April, 6°C Bodentemperatur; Unkraut wächst schneller als Lupine)
  • Aussaat und Bodenbearbeitung nur bei trockenen Bedingungen (Saatbett vor Saatzeit)
  • Aussaat nach Möglichkeit, wenn Regen in Sicht (Bodenherbizide brauchen Bodenfeuchte)
  • Achtung: Herbizide gegen zweikeimblättrige Unkräuter sind nur im Vorauflauf zugelassen
  • Striegeln ab EC 21 kann die Unkrautbeseitigung unterstützen
  • In der Tierernährung ist die Weiße Lupine durch ihren hohen Eiweißgehalt und sehr gute Verdaulichkeit insbesondere für die Schweine-, Rinder- und Geflügelfütterung interessant
  • Sie kann ohne weitere Behandlung in geschroteter oder gequetschter Form als Futtermittel eingesetzt werden
  • Im Vergleich zu Ackerbohne und Futtererbse weist sie einen deutlich höheren Gehalt an Rohprotein und Rohfett auf
  • Beim Einsatz in der Humanernährung ist die vorherige Absprache mit dem Abnehmer darüber, welche Werte und Anforderungen einzuhalten und welche Analysen nachzuweisen sind, essenziell

Detaillierte Infos zur Verwertung finden Sie in unserem Anbauratgeber ab S. 36.

Umfangreicher Anbauratgeber für die Weiße Lupine