Schadbild

Drahtwurmlarven können Schäden an Korn, Keimlingen, Pflanzenwurzeln und Stängelbasis verursachen. Bereits kurz nach Auflaufen der Pflanzen zeigen sich braun verfärbte Blätter und das Wachstum wird in der Regel eingestellt. Durch Anfressen des Gewebes entstehen an den Wurzeln und der Stängelbasis faserige Fraßstellen. Frisst sich die Larve des Drahtwurms von unten nach oben durch den Wurzelkopf, sterben zunächst das Herzblatt und dann die jüngeren Blätter ab. In den meisten Fällen erfolgt der Befall jedoch von der Seite in Richtung Vegetationspunkt. Die äußersten Blätter können sich unregelmäßig verfärben und sterben nach Durchtrennen der Blattadern zügig ab. Die Pflanzen sterben in der Regel ab, ggf. reagieren sie mit starker Bestockung und können so ihr volles Ertragspotential nicht ausschöpfen. Typischerweise sind die Flächen innerhalb des Ackers mit verstärktem Drahtwurmbefall gut erkennbar.     
Die Symptome können leicht mit Fritfliegenschäden oder Auflaufkrankheiten verwechselt werden. 

Biologie und zeitliches Auftreten

Die schädigende Larve des Drahtwurms hat eine sehr widerstandsfähige Chitinschicht, ist 2-4 cm lang, rund und gelb-braun. Der erwachsene Schnellkäfer ist braun bis schwarz und etwa 10 mm lang. Er bevorzugt feuchte, dichtbewachsene und humusreiche Böden. Hier legt er im Frühsommer bis zu 230 Eier ab. Das erste Larvenstadium schlüpft nach bereits 4-6 Wochen. Die gesamte Larvenentwicklung dauert 3-5 Jahre. In den späteren Jahren verstärkt sich die Schadwirkung, da die Larven erst ab dem zweiten Jahr zunehmend Fraßschäden an den Pflanzen erzeugen. Besonders häufig sind Drahtwürmer auf ehemaligen Grünlandflächen zu finden, wo sie erst 2-3 Jahre nach dem Umbruch Schaden erzeugen können.

Schadschwelle

Die Schadensschwelle im Mais liegt bei 1-2 Drahtwürmern/m2. Die Drahtwurmart hat dabei entscheidenden Einfluss auf das Ausmaß des Schadens. Eine Ermittlung der Drahtwurmlast eines Schlages gestaltet sich jedoch schwierig. Die Verteilung und die Aktivität der Larven hängt von vielen Faktoren ab.

Bekämpfung

Eine Bekämpfung des Drahtwurms ist mit dem selektiven Beizmittel Force 20 CS möglich. Geeignete Insektizide sind derzeit nicht zugelassen.
Maßnahmen zur Eindämmung sind:

  • Sorten mit einer schnellen Jugendentwicklung
  • Optimaler Saattermin
  • Geeignete Fruchtfolge (nach Grünland und Dauerbrache erhöhtes Drahtwurmrisiko!)
  • (Unterfuß-) Düngung mit Kalkstickstoff
  • Fräsen vor der Saat und nach der Ernte um Larven und Eier auszutrocknen
  • Tiefes Pflügen.