Schadbild

Erste Anzeichen eines Befalls sind quer zur Blattachse verlaufende Reihen von Fraßlöchern im Bereich der mittleren und oberen Blätter. Der Befall im Bereich des Stängels ist durch das Auftreten von Bohrlöchern gekennzeichnet. Häufig knickt der obere Stängelabschnitt mit Fahne ab, später können die Pflanzen auch unterhalb des Kolbens abknicken, sodass die Nährstoffeinlagerung in den Kolben gestört ist. Auch der Kolben wird schließlich von den Fraßgängen der Larven durchzogen. Dies gilt für den Kolbenansatz und die Spindel. Wenn die Körner noch weich sind, kann die Larve auch von außen durch die Lieschblätter eindringen. Die Fraßstellen sind zudem ideale Angriffspunkte für Pilze wie Stängel- und Kolbenfäule oder Maisbeulenbrand.

Biologie und zeitliches Auftreten

Die gelblich- oder rötlichbraunen Larven des Maiszünslers sind bis zu 3 cm lang und haben eine schwarze Kopfkapsel. Die adulten Falter sind etwa 12-15 mm lang und haben eine Flügelspannweite von 30 mm. Die Grundfarbe der Zünsler ist braun, durchzogen von gelbbraunen, gezackten Querstreifen und Flecken auf den Vorderflügeln. Die Falter fliegen abhängig von der Lufttemperatur etwa zwischen Juni und Juli in die Bestände ein. In den Abend- und Nachtstunden legen sie ihre weißen Eier dachziegelartig in mehreren Gelegen von bis zu 40 Eiern an der Unterseite der mittleren Maisblätter ab. Nach ca. 14 Tagen schlüpfen die Larven und fressen sich von der Einbohrstelle bis hinunter zum Wurzelkopf durch die Maispflanze. Die Larven überwintern in Maisstoppeln oder Ernteresten, in denen sie sich im Frühjahr verpuppen und schließlich nach etwa 3 Wochen als Falter schlüpfen. In Mitteleuropa unterscheidet man zwei verschiedene Rassen des Maiszünslers. In Deutschland tritt der Maiszünsler in den südlichen Teilen der Republik, mittlerweile auch von Süden kommend im Rheinland und Vorpommern, auf. Bei der neuen bivoltinen Rasse schädigen die Raupen der zweiten Generation vor allem durch Fraßschäden an den Kolben, was Infektionen mit Fusarien fördert.

Schadschwelle

Die Schadensschwelle für den Maiszünsler liegt bei 10-15 Eigelegen pro 100 Maispflanzen. Bei der Bekämpfung sollte auf regionale Empfehlungen des amtlichen Pflanzenschutzdienstes geachtet werden, da Befallslage und Bekämpfungstermin nur schwer zu beurteilen sind. 

Bekämpfung

Mechanische Bekämpfung

Abschlegeln und Zerkleinern der Stoppelreste sowie gründliches Einarbeiten dieser (pflügen) nach der Ernte. Dabei sind eine großräumige Flurhygiene und ein gemeinschaftliches Vorgehen unerlässlich.

Biologische Bekämpfung

Einsatz des Bacillus thuringiensis: Die auf die Pflanzenoberfläche gesprühten Bakterien werden mit dem Fraß des Blattgewebes aufgenommen. Im Darm vermehren sich die Bakterien und produzieren Toxine. Dadurch stirbt der Zünsler ab.

Einsatz der Schlupfwespe Trichogramma evanescens: Sie ist ein Ei-Parasit und legt in die Zünslergelege eigene Eier. Die Wespenlarven schlüpfen und fressen die Zünslereier auf, verpuppen sich und schlüpfen schließlich zu neuen Wespen. Ausgebracht werden sie mittels parasitierter Mehlmotteneiern, welche in der Regel mit einer Drohne über dem Bestand abgeworfen werden.

Chemische Bekämpfung

Eine chemische Bekämpfung des Maiszünslers ist auch möglich. Der optimale Zeitpunkt hierfür ist der Flughöhepunkt. Ist die Larve bereits in der Pflanze angekommen, ist die chemische Bekämpfung nicht mehr möglich. Für die Applikation wird Spezialtechnik benötigt.