Seit 30 Jahren züchten wir innovative Getreidesorten und arbeiten daran, der Praxis angepasste, effiziente, gesunde und breit adaptierte Sorten zur Verfügung zu stellen, die den stetig wachsenden Ansprüchen gerecht werden. Neben unserer Hauptsaatzuchtstation in Leutewitz, Deutschland, betreiben wir deshalb zwei weitere Saatzuchtstationen in europäischen Schlüsselmärkten - in Frankreich und im Vereinigten Königreich. Unser eigenes europaweites Testnetz ermöglicht die selektive Züchtung von umweltstabilen Sorten, die für alle wichtigen Getreideanbaugebiete in West- und Osteuropa geeignet sind. Und dass wir den richtigen Weg beschritten haben, zeigt sich in den Märkten national und international. So sind wir in Deutschland 2024 Marktführer in der Wintergerste!
info@dsv-saaten.de |
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Die Entwicklung einer neuen Sorte hat ein klar definiertes Ziel: Gegenüber den zugelassenen Sorten soll ein Fortschritt erreicht werden.
Unsere Zuchtziele sind im Wesentlichen:
Schwerpunktmäßig konzentrieren wir uns auf den Winterweizen und die Wintergerste. In unseren Züchtungsprogrammen für Winterweizen liegt der Fokus auf der Entwicklung ertragreicher Sorten mit ausgewogenen agronomischen Eigenschaften, einem guten Resistenzpaket und Backqualität.
Bei Wintergerste werden die Sorten hauptsächlich nach den Merkmalen Ertrag, Gesundheit, Resistenzen, Strohstabilität, Winterhärte und Kornqualität ausgewählt.
Die Sortenentwicklung ist ein langjähriger Prozess. Von der ersten Kreuzung bis zum Eintrag in der Sortenliste vergehen meist zehn bis fünfzehn Jahre. Tausende von Einzelpflanzen werden über mehrere Generationen ausgelesen.
Es beginnt mit der Kreuzung von Elternpflanzen, um Pflanzen mit einer gewünschten Kombination von Eigenschaften zu identifizieren. Daraus werden eine große Anzahl Samen mit unterschiedlicher genetischer Ausstattung gewonnen (spaltende Population). Diese Samen werden angebaut und aus ihnen werden die zukünftigen Sortenkandidaten selektiert, die zur offiziellen Sortenzulassung vorgesstellt werden.
Erst wenn die Sortenkandidaten die offizielle Prüfung des Bundessortenamtes über mehrere Jahre (siehe unten) erfolgreich geschafft haben, ist eine neue Sorte zugelassen. Dies ist der Startsschuss für die Produktion von marktfähigem Saatgut.
Der Züchter sorgt dann weiter dafür, dass über die sogenannte "Erhaltungszucht" das genetisch Material (sortentypische Eigenschaften) Bestand hat.
Bevor eine Sorte in Deutschland zugelassen wird, erfolgt eine Prüfung durch das Bundessortenamt. Voraussetzung für die Erteilung des Sortenschutzes ist die bestandene Registerprüfung. In der Registerprüfung werden die Unterscheidbarkeit (die neue Sorte muss sich in der Ausprägung mindestens einer Eigenschaft von allen anderen bekannten Sorten abheben), die Homogenität (die neue Sorte ist in den maßgebenden Eigenschaften hinreichend identisch) und die Beständigkeit (die neue Sorte bleibt in den maßgebenden Eigenschaften nach jeder Vermehrung unverändert) festgestellt. Nur wenn der landeskulturelle Wert im Rahmen der dreijährigen Wertprüfung weiterhin nachgewiesen wird, d.h. wenn sich die Anbau- und Verwertungseigenschaften gegenüber allen derzeit zugelassenen Sorten verbessern, wird die Sortenzulassung erteilt.
Darüber hinaus werden die regionale Sorteneignung und Sorteneigenschaften wie auch Düngung und Pflanzenschutz in den Landessortenversuchen durch die Bundesländer geprüft. Dieses mehrstufige Prüfungs- und Zulassungsverfahren stellt sicher, dass immer leistungsfähigere Sorten auf dem Markt verfügbar sind.
Die Züchtung einer resistenten Sorte beginnt mit der Suche und der Evaluierung von Resistenzquellen. Die Resistenzgene gegen Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) wurden z.B. in exotischen Gersten-Herkünften aus Äthiopien und in der Wildgersten-Art Hordeum bulbosum, die dem sekundären Genpool der Gerste zuzuordnen ist, entdeckt. Um die Stabilität der Resistenz zu gewährleisten, werden mehrortige und mehrjährige Prüfungen der selektierten Kandidaten durchgeführt. Teils erfolgte die gezielte Überprüfung des Materials auch unter künstlichen Infektionstests in Isolierzelten mit infizierten Virusvektoren. Bei bodenbürtigen Gelbmosaikviren (BaYMV-1, BaYMV-2, BaMMV) fällt die Wahl der Testflächen auf BaYMV-befallene Standorte, um die bestmögliche Umweltstabilität der Sorten zu gewährleisten. Unterstützt wird die Selektion auf den resistenten Phänotyp durch die Etablierung geeigneter molekularer Marker.
Das Ziel der Pflanzenzüchtung ist es, innovative Sorten zu entwickeln, die die vorhandenen Ressourcen möglichst effizient nutzen und an veränderte Umweltbedingungen angepasst sind.
Um Ziele für die Sortenentwicklungen der Zukunft definieren zu können, ist uns der fachliche Dialog mit der Praxis aber auch mit Wissenschaft und Forschung wichtig.
Gleichzeitig setzen wir auf unser mehrortigen DSV Getreidezuchtprogramme und ein komplexes Prüfsystem. Dieses gewährleistet die Züchtung auf breite Umweltanpassung - die Basis für die Entwicklung abgerundeter und leistungsstarker Sorten. Auch für die Zukunft stehen sehr vielversprechende Sortenkandidaten in den Prüfungen.