Das herausfordernde Marktumfeld wirkte auf Umsatz und Ergebnis des Geschäftsjahres 2024/25 der Deutschen Saatveredelung AG (DSV). In der
DSV Gruppe wurden 248,9 Mio. Euro Umsatz und 6,4 Mio. Euro EBT erzielt. Eine Dividende von 0,05 Euro/Aktie wurde beschlossen.
„Das Geschäftsjahr 2024/25 war wie erwartet erneut anspruchsvoll und gezeichnet von Höhen und Tiefen. Einerseits ist es uns gelungen, die Umsatzerwartung zu übertreffen, jedoch belastete das schwierige Marktumfeld insbesondere im Gräsersegment das Ergebnis“, so Clive Krückemeyer*,
Vorstandsmitglied der DSV. „Der Gräsermarkt war abermals von einem Bestandsabbau mit starken Preisnachlässen gekennzeichnet – ebenso sank das Marktpreisniveau der Gräser gegenüber dem Vorjahr. Im Rapssegment konnten wir erneut sehr positive Geschäfte in der Ukraine, in Belarus und auch in Südamerika abschließen. Eine ebenso positive Entwicklung verzeichnet das Segment Getreide. Mit der Sorte JULIA waren wir einmal mehr Marktführer bei Liniensorten der Wintergerste in Deutschland“, so Dr. Eike Hupe**, Vorstandsmitglied der DSV.
Die Umsatzerlöse der deutschen Muttergesellschaft im Geschäftsjahr 2024/25 belaufen sich auf 196,8 Mio. Euro (Vorjahr 206,7 Mio. EUR) und in der DSV Gruppe auf 248,9 Mio. EUR (Vorjahr 253,0 Mio. EUR). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) der deutschen Muttergesellschaft beträgt 1,5 Mio. EUR (Vorjahr: 11,3 Mio. EUR) und in der DSV Gruppe 6,4 Mio. EUR (Vorjahr: 11,1 Mio. EUR).
Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf 5,0 Mio. EUR (Vorjahr: 7,9 Mio. EUR). Investitionsschwerpunkte waren die Modernisierung des landwirtschaftlichen Maschinenparks sowie die Modernisierung der Gebäude- und technischen Infrastruktur.
Die europäische Winterrapsanbaufläche zeigte sich zur Aussaat 2024 relativ stabil im Vergleich zum Vorjahr. Die Rapool-Ring GmbH konnte erneut die Marktführerschaft im wichtigen Markt Deutschland behaupten. Insgesamt konnte die DSV jedoch trotz sehr positiver Geschäfte in der Ukraine, Belarus und auch in Südamerika die hohen Verkäufe der Vorjahre nicht wiederholen – die geopolitischen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg beeinflussten die Umsatzentwicklungen im Rapssegment deutlich.
Das Überangebot von Gräsersaatgut dominierte erneut den Gräsermarkt. Zudem war das Marktgeschehen von einem hohen Preisdruck getrieben – die Marktherausforderungen waren enorm. Verantwortungsvolles Bestands- und Kostenmanagement waren auch 2024/25 wieder bestimmend für das DSV Gräsergeschäft.
Eine wiederum positive Entwicklung verzeichnete das DSV Getreidesegment. So konnten die DSV Vermehrungsflächenanteile in Deutschland sowohl beim Winterweizen mit den starken Sorten EXSAL, POLARKAP und CHAMPION als auch bei der Wintergerste dank der Sorten JULIA und FASCINATION erfolgreich weiter ausgebaut werden. Die DSV belegte auch zur Ernte 2024 die vorderen Plätze der Wintergerstenvermehrungen: JULIA war erneut die stärkste Wintergerstensorte in Deutschland.
Das Maisgeschäft zeigte sich wie erwartet aufgrund reduzierter Anbauflächen rückläufig, übertraf jedoch die Erwartungen.
„Wir erwarten auch für das Geschäftsjahr 2025/26 weiterhin ein Marktumfeld mit anhaltender Unsicherheit. Zwar zeichnet sich eine allmählich gesündere Marktdynamik bei den Gräsern ab, die Preise verbleiben jedoch wohl vorerst noch auf einem niedrigen Niveau“, so Dr. Eike Hupe. „Für unser Getreide erwarten wir eine weiter positive Entwicklung – auch auf internationalem Parkett. Dies bestätigen bspw. die im Winter 2024/25 in Frankreich zugelassenen Sorten KAKTUS und KARDIGAN. Eine weitere Chance und Ausdruck der Innovationskraft unserer Rapszüchtung ist die Marktreife der sogenannten ‚RUNNER‘-Typen. Wir starten die Kommerzialisierung erster Sorten in Ungarn und in Südamerika.“ Diese ‚RUNNER‘-Typen sind das Ergebnis einer gezielten Kreuzung aus Winter- und Sommerraps. Sie haben ein geringeres Vernalisationsbedürfnis und eine deutlich frühere Reife. In Regionen mit milden Wintern sowie Vorsommerhitze und -trockenheit können solche Sorten Vorteile im Ertrag erzielen.
„Zusätzlich zum laufenden operativen Geschäft werden wir im kommenden Jahr gezielt strategische Initiativen vorantreiben, um nachhaltiges Wachstum und unsere langfristige Innovationsfähigkeit zu sichern. So wird unser neues Warenwirtschaftssystem interne Prozesse effizienter und schneller machen – die Implementierung startet mit dem Geschäftsjahr 2025/26“, so Clive Krückemeyer*.
„Der geplante Neubau unserer Zuchtstation in Wardington (Vereinigtes Königreich) wird unsere Getreidezüchtung noch zukunftsfähiger aufstellen, und der weitere Ausbau unserer Zuchtstation in Thüle stärkt das DSV Kompetenzzentrum Raps“, so der abschließende Ausblick des Vorstands.
Die DSV ist ein traditionsreiches Pflanzenzucht- und Saatgutunternehmen mit Hauptsitz in Lippstadt, Deutschland. Forschung, Züchtung, Produktion und Vertrieb verschiedener Kulturarten sind das Ziel des Unternehmens, dessen Wurzeln über 100 Jahre zurückreichen. In Deutschland sind rund 500 Mitarbeiter/innen tätig. In der Gruppe werden ca. 770 Mitarbeiter/innen beschäftigt.
Die DSV unterhält im In- und Ausland wesentliche Beteiligungen an namhaften Unternehmen der Saatgutbranche und hat 100-prozentige Tochterunternehmen in Argentinien, Dänemark, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Kanada, den Niederlanden, Polen und in der Ukraine.
Zur DSV Gruppe gehören folgende Unternehmen, die vollständig in den Konzernabschluss einbezogen werden:
Außerdem wird die DL Seeds Inc., Stanley/Kanada anteilsmäßig in den Konzernabschluss einbezogen.
*Clive Krückemeyer, als Vorstandsmitglied der DSV verantwortlich für Finanzen, IT, Personal, Einkauf und Produktion
**Dr. Eike Hupe, als Vorstandsmitglied der DSV verantwortlich für Vertrieb, Produktmanagement, Marketing, Züchtung und den Innendienst
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