Unsere Rolle in der Rasengräserzüchtung

Die DSV zählt zu den führenden Züchtern und Produzenten von Rasengräsern. Unsere Premiumsorten stehen an der Spitze aller wichtigen Rasenprüfungen in Deutschland und Europa und eignen sich hervorragend als Komponenten für Rasenmischungen unterschiedlichster Einsatzbereiche.

Unsere beiden europäischen Zuchtstationen in Asendorf (Deutschland) und Les Rosiers (Frankreich) bilden die Grundlage für unsere neuen Sorten. Hier werden die verschiedenen Rasenarten gezielt züchterisch verbessert und umfassend getestet. Zahlreiche unserer Sorten haben von diesen Standorten aus erfolgreich den Weg in die Stadien Europas gefunden.

 

DSV Rasenzüchter Cord Schumann, Deutschland 
DSV Rasenzüchter Benoit Sicard, Frankreich 

"Bei jeder Sorte mache ich eine sensorische Prüfung. Das heißt, ich gehe barfuß über die verschiedenen Rasenparzellen und fühle so die Qualität und Dichte der Grasnarbe."  Cord Schumann, DSV Rasenzüchter

info@dsv-saaten.de

Die Entwicklung einer neuen Sorte

Die Entwicklung einer neuen Sorte

In der Rasengräserzüchtung arbeitet die DSV mit mehr als 10 verschiedenen Arten, die je nach ihrer Marktbedeutung unterschiedlich intensiv züchterisch bearbeitet werden. Für jede Art gibt es ein Zuchtprogramm mit klar definierten Zuchtzielen und eingesetzten Ressourcen zur Erreichung der Ziele. Die Ausrichtung der Zuchtziele erfordert eine grundlegende Kenntnis über die Pflanzenart sowie das Erkennen der unterschiedlichen Markt- und Nutzungsanforderungen. Die Dauer der züchterischen Arbeit beansprucht mehr als 12 Jahre, weshalb Zuchtziele schon heute langfristige Anforderungen der Zukunft im Blick haben.

Zuchtziele

Die wesentlichen Rasentypen sind: Gebrauchs-, Zier-, Strapazier-, Landschafts- sowie Tiefschnittrasen. Sie bestimmen die Zuchtziele für die einzelnen Rasenarten, insbesondere bezüglich Blattfeinheit, Narbendichte, Wüchsigkeit und Regenerationsfähigkeit sowie Deckungsgrad.

Neben den klassischen Zuchtzielen sind seit langem auch Toleranzen gegenüber Krankheiten sowie die Anpassungsfähigkeit an veränderte Umwelten wichtige Parameter in der Selektion.

Kreuzung ist die Grundlage

Die Züchtung von Rasengräsern erfolgt klassisch durch Kreuzung und Selektion. Zu Beginn werden mehrere zehntausend Rasenpflanzen verschiedener Arten und Typen in einer Einzelpflanzenanlage gesetzt. Die Einzelpflanzen werden ein Jahr lang genau beobachtet, beschrieben und in ihren Eigenschaften bewertet. Ziel ist es Pflanzen zu identifizieren, die in ihren Eigenschaften und Ausprägungen an sich oder in ihrer Kombination einen Zuchtfortschritt darstellen.

Ausgewählte, phänotypisch ähnliche Einzelpflanzen werden in einer Isolierung angepflanzt und bilden einen sogenannten Polycross, der den Ausgangspunkt für jeden neuen Sortenkandidaten darstellt. Jedes Jahr werden mehrere hundert Polycrosse angelegt. Der Anbau mittels Isolierung dient dazu eine Fremdbestäubung zu minimieren.

In der Isolierung beginnen die Gräser zu blühen und die ausgewählten Einzelpflanzen bestäuben sich gegenseitig. Dadurch entsteht genetisch neues Saatgut, das idealerweise die positiven Eigenschaften der Elternpflanzen vereint oder sogar übertrifft. In den darauffolgenden Jahren werden die Nachkommen (Sortenkandidaten) intensiv auf ihre Raseneigenschaften geprüft.

Die Selektion von Elitepflanzen mit hervorragenden Raseneigenschaften erfolgt nach den Kriterien:

  • Pflanzendichte
  • Blattfeinheit
  • Farbe
  • Schnittverträglichkeit 
  • Krankheitsresistenz 
  • Vitalität
  • Samentriebdichte 

Eine Stollenwalze simuliert starke Belastung wie auf dem Fußballfeld

Eignungsprüfungen sind vielseitig

Kandidaten, die die ersten Eignungsprüfungen erfolgreich absolviert haben, werden über einen Zeitraum von drei Jahren auf den DSV-Zuchtstationen auf ihre spezifische Raseneignung getestet. Dabei wird der Rasen intensiven Stresstests unterzogen, um Eigenschaften wie Tiefschnitteignung, Strapazierfähigkeit und Grasnarbendichte umfassend zu bewerten.

Um die angehenden Sortenkandidaten auf Krankheitsresistenzen zu untersuchen, werden, abgesehen von den natürlichen Infektionen auf Prüfflächen, zusätzliche künstliche Infektionen mit ausgewählten Erregerstämmen durchgeführt.

Zudem wird der Samenertrag als wichtiger Parameter für die Saatgutproduktion über mehrere Jahre in gesonderten Leistungsprüfungen getestet.

Krankheitsresistenzen: besonders wichtig für neue Sorten

Auf dem Bild rechts ist eine Infektion mit Dollarspot zu sehen. Diese Infektionen erfolgen künstlich auf extra ausgewählten Prüfflächen oder auf natürliche Art.

In unseren Laboren können wir die Sorten auf verschiedene Resistenzen untersuchen:

  • Rost
  • Blattflecken
  • Rotspitzigkeit
  • Fusarium
  • Brown- & Yellow Patch
  • Dollarspot
  • Grey-Leaf-Spot
Dollarspot

Ergebnisse der internen Prüfungen

Nach mehreren Jahren intensiver Prüfung bereitet das Züchterteam die Versuchsergebnisse auf und wertet sie aus. Gemeinsam mit dem Produktmanagement werden vielversprechende Sortenkandidaten ausgewählt und entschieden, welche von ihnen bis zur Sortenanmeldung weiterentwickelt werden.

Nun erfolgt die Erzeugung von Züchtersaatgut. Bei diesem Vermehrungsschritt stehen die technische Qualität (Reinheit) sowie Homogenität der Pflanzen im Vordergrund. Deshalb werden Fremdpflanzen und vom zukünftigen Sortentyp abweichende Pflanzen aussortiert.

Anmeldebesprechung - 15 Jahre bis zur Vertriebsfähigkeit

Das Produktmanagement und die Züchter entscheiden gemeinsam, welche Sortenkandidaten in den jeweiligen Ländern für die amtlichen Sortenprüfungen angemeldet werden. Der Fokus liegt dabei auf Ländern mit Empfehlungssystemen für Rasensorten, da der Züchtungsfortschritt dort besonders gut erfasst, dokumentiert und sichtbar gemacht wird.

Dies umfasst:

  • Deutschland
  • Frankreich
  • Vereinigtes Königreich
  • Niederlande
  • Skandinavien

Die neue Sorte

Durch die nationalere Listung und Aufnahme in die entsprechende Empfehlungsliste ist der Transfer vom Sortenkandidaten zur Sorte geschafft und das Zuchtziel ist erreicht, die neue Sorte ist nun marktfähig.

Pluspunkte der Rasenzüchtung

Die Züchtung von Rasengräsern bietet Kunden vielfältige Vorteile, die sich positiv auf viele Lebensbereiche auswirken. Sie verbessert die Qualität des Rasens und optimiert seine Eigenschaften, wodurch er sowohl für die Umwelt als auch für Sportler und Gartenbesitzer einen hohen Nutzen bietet. Die Vorteile von Naturrasen sind breit gefächert: Sie reichen vom kühlenden Effekt in heißen Sommermonaten über eine hohe Scherfestigkeit, die Fußballspielern Stabilität und Standfestigkeit für intensive Zweikämpfe bietet, bis hin zur Funktion als CO₂-Speicher auf langfristig gepflegten Rasenflächen.

Insgesamt trägt die Rasenzüchtung also dazu bei, Grünflächen, ob extensiv oder intensiv genutzt und beansprucht, effizienter, nachhaltiger und nutzbringender zu gestalten – sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt.

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