Basis für die Entwicklung eines grasreichen, produktiven und robusten Grünlandes ist eine ausgewogene und an den Bedarf angepasste Nährstoffversorgung. Daher sollten optimale Nährstoffgehalte bei den Grundnährstoffen Phosphor, Kalium und Magnesium im Boden angestrebt werden. Alle fünf bis sechs Jahre sollten Bodenproben auf ihre Nährstoffgehalte und den pH-Wert analysiert werden. Unterlagen für eine Bodenuntersuchung erhalten Sie z. B. bei der LUFA Münster. Ziel ist dabei ein Nährstoffgehalt von je 10 – 20 mg Phosphor (P 2O 5) und Kalium (K 2O) und 5 mg Magnesium (jeweils pro 100 g Boden). Der pH-Wert sollte bei 5,5 bis 6,0 liegen. Die Grunddüngung sollte im Herbst nach der Weideperiode erfolgen.

 

Stickstoffdüngung

Stickstoff ist der „Motor“ des Pflanzenwachstums. Mit diesem essenziellen Grundnährstoff kann in erster Linie die Ertragsbildung gesteuert werden. Auf die Futterqualität (Verdaulichkeit und Energiegehalt) hat Stickstoff keinen direkten Einfluss. Der Stickstoffbedarf auf Pferdeweiden ist deutlich geringer als auf ausschließlich für die Schnittnutzung genutzten Futterflächen, da ein Teil der Nährstoffe über die Exkremente wieder zurückgeführt wird. Er liegt bei Weideflächen bei 30 – 40 kg/ha. Auf ein- bis zweischürigen Mähweiden liegt der Stickstoffbedarf bei 60 – 80 kg je Nutzung. Zur Förderung der Weidehygiene eignet sich Kalkstickstoff in besonderer Weise. Über die toxisch wirkende sog. Cyanamid-Phase der Stickstoffumsetzung werden Larven der Weideparasiten und deren Zwischenwirte sowie Larven wurzelfressender Insekten abgetötet und breitblättrige Unkräuter, wie Löwenzahn, Vogelmiere und Ehrenpreis verätzt. Nach der Stickstoffdüngung sollten mindestens drei Wochen keine Pferde auf die Weidefläche, um einer Kolikgefahr vorzubeugen und dem Pflanzenwachstum ausreichend Zeit zu lassen.