Bodenbearbeitung- entscheidend für gleichmäßige und rasche Keimung

Gekonnte Produktionstechnik bei Winterraps beginnt schon vor der Aussaat. An erster Stelle steht das gleichmäßige Einarbeiten des Strohs. Daher gilt bereits bei der Ernte der Vorfrucht, dass Stroh und Spreu gleichmäßig auf dem Acker verteilt werden müssen. Hierzu empfiehlt sich der Einsatz eines Spreuverteilers.
 
Grundbodenbearbeitung
Raps stellt besondere Ansprüche an die Bodenbearbeitung. Standardgerät für die Bodenbearbeitung ist nach wie vor der Pflug. Auf Böden, bei denen nach der Pflugfurche mit wenig Aufwand ein gutes Saatbett erstellt werden kann, wird der Pflug auch zukünftig seine Bedeutung behalten. Auf schweren Böden oder erosionsgefährdeten Standorten hat sich heute bereits die reduzierte Bodenbearbeitung durchgesetzt.
 
Saatbettbereitung
Für die Aussaat ist ein mittelfeines, gut rückverfestigtes Saatbett entscheidend. Ein zu feines Saatbett verschlämmt sehr leicht, so dass der Keimling nur schwer auflaufen kann. Durch den auftretenden Luftmangel werden die Ertragsanlagen am Wurzelhals der Pflanze so schon zu einem frühen Zeitpunkt reduziert.
 
Reduzierte Bodenbearbeitung
  • Standort: vorrangig erosionsgefährdete und/oder schwere bzw. flachgründige Lagen ohne Stauwassereinfluss in guter Kultur
  • Vorfrucht: möglichst Wintergerste, stehende Bestände, verlustarmer Mähdrusch, exakte Strohhäckselung und Verteilung
  • Strohdüngung: 30 kg/ha N, möglichst als Gülle oder AHL
  • Stoppelbearbeitung: 1 x flach, damit das Getreide aufläuft; mit Scheibenschargrubber, schwerer Spatenrollegge, Scheibenegge; nur bei wirklich trockenen Bodenverhältnissen arbeiten
  • Grundbodenbearbeitung: 1 x ca. 15 cm tief mit den oben genannten Geräten
  • Saatbettbereitung: zapfwellengetrieben mit Kreiselegge oder Kreiselgrubber am Tag der Aussaat, nach der Saat obligatorischer Walzeneinsatz
  • Aussaattechnik: Bestellkombination mit Normal- und Rollscharen
  • Saattermin: etwa fünf Tage vorverlegen im Vergleich zur normalen Aussaat
  • Saatmenge: etwa um 0,5-1 kg/ha steigern (bei Hybriden nur geringe Erhöhung der Saatmenge)
  • Saattiefe: etwas tiefer, ca. 3-4 cm
  • Herbizideinsatz: besonderes Augenmerk auf Ausfallgetreide und Ungräser (Ackerfuchsschwanz und Quecke) legen
  • Allgemeine Bestandesführung: falls Feldmäuse auftreten, sofort und konsequent bekämpfen, Schneckenbefall kontrollieren; bei ungünstiger Herbstentwicklung 30 kg/ha N als Starthilfe