Mit langanhaltender Trockenheit, starker Sonneneinstrahlung und Hitze stellt sich die Frage, wann eine Silomaisernte sinnvoll ist.

Ernte
Von einer normalen Abreife spricht man, wenn der Kolben mindestens 55 % Trockenmasse (TM) und die Restpflanze 23 bis 25 % TM erreicht hat. Eine Stärkeeinlagerung findet bis ca. 55% TS statt. Intensive Sonnenstrahlung und Trockenheit sorgen dafür, dass die Pflanze schnell mehr als 25 % TM erreicht. Solange die Pflanze ca. 50 % grüne Blätter aufweist, funktioniert die Assimilation und die Pflanze lagert Stärke im Korn ein.

Um den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen, müssen die Bestände genau beobachtet werden. Findet aufgrund ausbleibender Niederschläge kein Zuwachs bzw. keine Kornentwicklung statt, sollte der Bestand mit einem Gesamt TM-Gehalt von >30 % gehäckselt werden. Der TM-Gehalt der Gesamtpflanze kann mit den üblichen Methoden bestimmt werden.

Um im Ernteprozess die Häcksellänge richtig anzupassen gilt, dass mit steigenden TM-Gehalten kürzer (37% TS; ca. 5 mm) gehäckselt werden muss. Die Verdichtung sollte gleichmäßig über die gesamte Silofläche erfolgen und die Walzschlepper müssen ausreichend ballastiert sein. Zur Verbesserung der aeroben Stabilität sollte Silierhilfsmittel eingesetzt werden. Wichtig ist, dass das Silo nach der Ernte mindestens 8 Wochen geschlossen bleibt, damit der Silierprozess abgeschlossen ist.

Silierung

Wird Mais bei sehr hohen Temperaturen siliert, entsteht eine hohe Silostockwärme. Der natürliche Besatz an Milchsäurebakterien im Mais ist bei hohen Temperaturen gering und durch hohe TM-Gehalte lässt sich das Siliergut schlecht verdichten. Aufgrund schlechter Kolbenausbildung und der vorzeitigen Reife befinden sich hohe Gehalte an wasserlöslichen Kohlenhydraten im Silo. Es kann die Gefahr einer alkoholischen Fehlgärung bestehen.

In einem Silierversuch (Richter, 2004) wurde trockengeschädigter Mais unterschiedlich gelagert. Die Ergebnisse ergaben, dass eine verzögerte Ansäuerung vorherrscht und niedrige Gehalte an Milch- und Essigsäure identifiziert wurden. Folglich sind erhöhte Restzuckerwerte ermittelt worden. Nach der Silierung wurde eine schnellere Erwärmung des Silostocks festgestellt.

Dieser Bestand steht unmittelbar vor der Silomaisernte.

 

Bei trockengeschädigtem Mais ist der Siliermitteleinsatz ratsam. Die Verbesserung der aeroben Stabilität und damit eine bessere Haltbarkeit unter Lufteinschluss sind das Ziel. Damit lassen sich Futter- und Qualitätsverluste vermeiden. Der Einsatz biologischer Siliermittel auf der Basis heterofermentativer Milchsäurebakterien kann zur deutlichen Verbesserung der aeroben Stabilität von Silage beitragen, solange der TS-Gehalt des Silierguts <45 % ist. Die Anwendung chemischer Siliermittel der Wirkungsrichtung 2 sollten eingesetzt werden, wenn schwierige Ausgangsbedingungen (sehr hohe Siliertemperaturen, TM-Gehalt >45 %) vorhanden sind.

Quelle und weitere Hinweise: https://www.elite-magazin.de/herdenmanagement/so-finden-sie-das-richtige-siliermittel-14757.html

 

Fazit: Bei trockenheitsgeschädigtem Mais sollte jeder Betrieb bestandesindividuell über den Einsatz eines geeigneten Silierhilfsmittels nachdenken.