Mais stellt an die Aussaat sehr hohe Bedingungen, da die Pflanze kaum in der Lage ist, Fehlstellen durch erhöhte Leistung der Nachbarpflanzen zu überbrücken. Daher lautet das Ziel: Erstellung eines gleichmäßigen Pflanzenbestandes.

Bodenbearbeitung

Der Grundstein dazu wird mit der Bodenbearbeitung gelegt. Hier muss ein Saatbett geschaffen werden, dass der Maispflanze ideale Entwicklungsmöglichkeiten garantiert:

Saathorizont

Die Arbeitstiefe richtet sich nach der geplanten Ablagetiefe und wird im allgemeinen 4-6 cm betragen. Dabei ist zu beachten, dass diese obere Schicht nicht zu fein strukturiert wird. Das kann nämlich zu Verschlämmung und damit zur deutlichen Entwicklungsverzögerungen der Maispflanze führen. Auch Ausfälle von Pflanzen sind dann zu befürchten. Das Ziel der Bodenbearbeitung ist, hier eine rasche Erwärmung des Bodens zu fördern um die Keimbedingungen für den Mais zu optimieren.

Krumenbereich

Dieser unter dem Saathorizont befindliche Bereich soll durch seine Kapillarstruktur dem Saatkorn das notwendige Keimwasser zur Verfügung stellen. Anschließend ist er der Bereich, der von der Pflanze zur Aufnahme von Nährstoffen intensiv durchwurzelt wird. Daher ist hier besonders darauf zu achten, dass ein genügend hoher Feinerdeanteil in der porigen Gesamtstruktur zu finden ist. Wasser und auch Wurzeln können sich nicht durch Luftlöcher bewegen. Wichtig ist daher auch, dass nur bei trockenen Bedingungen gepflügt und anschließend rückverfestigt wird. Wurden hier Fehler gemacht zeigt sich das in der Form, dass sich innerhalb der Reihe Zonen mit lückenlosen Aufgang mit solchen ablösen, in denen kaum eine Maispflanze steht. Nach Niederschlägen keimen dann auch diese Körner. Die Pflanzen haben aber einen deutlichen Entwicklungsrückstand und stehen in Konkurrenz zu den bereits etablierten. Pflugsohlenverdichtungen oder auch Fahrspuren (Gülleausbringung) müssen vor der Aussaat aufgebrochen, der Boden rückverfestigt werden. Sonst findet sich das in trockenen Jahren leider häufig anzutreffende Bild, von kleinen, kümmernden Maispflanzen, die bei extremer Trockenheit diese Verdichtungen nicht durchstossen können, das tiefer liegende Bodenwasser nicht erreichen und deutlich früher als andere Stressreduktionen zeigen.

Ungleichmäßige Krume
 


 

Ungleichmäßige Ablage


 

Zu tiefe Aussaat

Aussaat

Zeitpunkt

Mais hat ein Saatzeitfenster von mehreren Wochen beginnend Mitte April. Frühreife Neuzüchtungen mit S/K 190 können auch bei einer durch besondere Umstände bedingten Aussaat Anfang Juni noch zufriedenstellende Leistungen bringen. In der Regel ist die frühest mögliche Aussat jedoch die erfolgreichste. Bedingung ist, dass die Bodentemperatur gesichert bei min. 8 o Celsius liegt. Ansonsten besteht die Gefahr verzögerten Keimens/Auflaufens der Pflanze mit erhöhten Ausfällen durch pilzliche Schaderreger.

Aussaattiefe

Diese hängt in erster Linie vom Feuchtigkeitshaushalt des Bodens ab. Auf leichten Böden ist eine Ablagetiefe von 6 cm anzustreben. Bei schwereren Flächen sollte das Korn auf 4 cm abgelegt werden.

Reihenabstand

Regional unterschiedlich werden bestimmte Reihenabstände gewählt, wobei sich 75 cm als häufigste Variante herauskristallisiert haben. Neue, reihenunabhängige Erntetechniken führen verstärkt zu Bestrebungen, den Reihenabstand im Mais zugunsten einer besseren Pflanzenverteilung zu reduzieren. Versuche haben gezeigt, dass teilweise deutliche Mehrerträge zu erzielen waren. Diese Mehrerträge finden sich aber nicht generell. Es ist die Eignung der Sorte zu prüfen, schließlich hat die Maiszüchtung jahrelang auf Grundlage eines weiten Reihenanbausystems selektiert. Zudem sind die Investitionen in neue Engsaattechniken nicht unerheblich und sollte genauestens kalkuliert werden.

Aussaatstärke

Hier sind die Züchterempfehlungen Grundlage zur Entscheidung. Weiterhin ist das Standortpotential hinsichtlich Wasserverfügbarkeit und Ausreifevermögen zu beachten. Überhöhte Bestandesdichte führt zu unproduktivem Wasserverbrauch, verstärkter Restpflanzenbildung, schlechten Qualitäten, erhöhtes Lagerrisiko und verspäteter Abreife. Ab zweiter Maidekade sollte je nach Region und Nutzungsziel die Saatstärke gegenüber normal um 0,5 - 1 Pflanze/m 2 reduziert werden. Verspätete Aussaat führt zu Reduktionen des Kolbenanteils, dadurch sinkt die Qualität. Über eine verminderte Aussaatstärke kann diesem Effekt entgegengewirkt werden. Auch die Sortenwahl Richtung Qualität ist hier ein sinnvolles Steuerungselement.

Aussaatgenauigkeit

Ungenaue Pflanzenverteilung kann von der Maispflanze schlecht kompensiert werden. Sie ist meist eine Folge zu hoher Arbeitsgeschwindigkeit bei der Saat. Für Silomais ist aufgrund einer tendenziell leicht höheren Aussaatstärke gegenüber Körnermais eine geringere Fahrgeschwindigkeit angezeigt. Silomais 5-6 km/h, Körnermais 7-8 km/h.